Die meisten thermischen Rindenschäden sind Folgen extremer Witterungseinflüsse wie langer Dürrephasen oder starkee Frost- und Hitzeperioden. Vor allem Jungbäume während ihrer Anwuchsphase sind davon betroffen, weil sie noch keine Gelegenheit hatten, eine starke und schützende Rindenschicht aufzubauen. Aber auch Altbäume sind Witterungsextremen ausgesetzt, wenn sie z. B. durch andere umgestürzte/gefällte Bäume freigestellt und so völlig neuen Witterungseinflüssen ausgesetzt werden.
Das Zentrum für Gartenbau und Technik Quedlinburg (ZGT) fand in einer Langzeituntersuchung heraus, dass die Gewebetemperatur einer Linde bei 27°C Lufttemperatur (gemessen an der Westseite des Baumes im Mai) bereits auf 38°C steigt.1
Die gemessenen Werte im Sommer verhalten sich ähnlich dramatisch. Völlig ungeschützt entstehen so durch Rindenüberhitzung sogenannte Sommernekrosen, im Winter durch Frost sogenannte Frostrisse.
Foto: Institut für Baumpflege
Foto: Hinrichs Berger
Foto: Neumann
Grafik: Dr. Schneidewind
Langzeituntersuchungen haben ergeben, dass mit einem Weißanstrich die Rindentemperaturen deutlich gesenkt bzw. ausgeglichen werden können.
Das Zentrum für Gartenbau und Technik (ZGT) führt seit nun mehr 15 Jahren Tests zum Verhalten von Rindentemperaturen mit bzw. ohne Weißanstrichen durch. Dabei wurden zahlreiche Varianten in der Zusammensetzung und im Einbauablauf erprobt, wobei das reinweiße Produkt ARBO-FLEX am besten abgeschnitten hat.
Während strahlungsintensiven Wintertagen konnten Rindentemperaturen über 0°C vermieden werden, so dass es kaum zum Auftauen gefrorener Stammsegmente kam. Die Messreihen im Sommer sind dagegen noch aussagekräftiger: Im Vergleich zur Lufttemperatur waren die Gewebetemperaturen unter weißen Anstrichen um bis zu 7,4°C geringer gegenüber ungeschützter Stämme um mehr als 14°C.
(Vgl. Aktuelles Fachwissen GaLaBau, 2019, Dr. Schneidewind in "3.11 Thermischer Rindenschutz für Jungbäume", S. 301)
Langzeitschutz von mehr als 7 Jahren
Der Standardleistungskatalog für Straßen- und Brückenbau (STLK, Dez. 2009) fordert bei Jungbäumen eine Mindesthaltbarkeit von 5 Jahren.
Der Hersteller von ARBO-FLEX garantiert (bei richtiger Anwendung) eine Mindesthaltbarkeit von 7 Jahren. Mit der Zeit "vergraut" ARBO-FLEX und reißt sukzessiv netzartig auf, ohne sich von der Rinde abzulösen. Damit ist erstmals die Möglichkeit einer Rindenanpassung an die veränderten Strahlungsverhältnisse gegeben. An den vor 15 Jahren mit ARBO-FLEX gestrichenen Bäumen (Versuchsfeld Quedlinburg) trat bisher kein thermischer Rindenschaden auf (Schneidewind 2019). Damit erfüllt diese Stammschutzfarbe die Forderungen der ZTV-Baumpflege (Mindesthaltbarkeit des Anstrichs von 5 Jahren, Schutzzeitraum bis zu 10 Jahre).
Vorteile gegenüber Kalkanstrichen
Als eine Schutzmaßnahme ist seit über 150 Jahren das „Baumweißen“ aus dem Obstbau bekannt. Der traditionelle Anstrich mit Kalk muss allerdings zum Teil mehrfach im Jahr wiederholt werden, da er statisch ist und mit den Baumbewegungen abplatzt. Beim ARBO-FLEX-Anstrich hingegen genügt ein einmaliges Aufgetragen. Er schützt den Baum jahrelang. Das spart Ressourcen. Kalk blättert ab, während AF kleinstrukturiert und netzartig aufreißt und am Baum verbleibt, ohne sich von der Rinde zu lösen. Damit ist erstmals eine Möglichkeit einer schonenden Rindenanpassung an die veränderten Strahlungsverhältnisse gegeben.
ARBO-FLEX 7plus in Klein- und Großgebinde inkl. Zubehör wie Voranstrich, Winkelpinsel und Reinigungswerkzeug
ARBO-FLEX 7 plus
Schützt Jung- und Altbäume vor thermischen Rindenschäden (Sonnen- bzw. Frostrisse) über einen Zeitraum von mindestens 7 Jahren. Auch vor 10 Jahren gestrichene Bäume weisen bislang keine thermischen Schäden auf.
Langzeitschutz: bisher nach 10 Jahren Anwendung keine Schäden sichtbar
auch im Kronenbereich bei Altbäumen anwendbar
Überwallungs-Beschleuniger bei bestehenden thermischen Rindenschäden
Beste Pflanzverträglichkeit und unbedenklich für Mensch und Tier
Das Alles betrifft nur junge Bäume, oder? Nein. Wenn aus einem alten Baum ein Ast ausbricht und eine bisher beschattete Rindenpartie plötzlich in der Sonne liegt, oder wenn ein Baum gefällt werden muss, der bisher seinem Nachbarn Schatten gespendet hat, braucht der freiliegende Baum Schutz. Denn es ist eine Frage der Zeit, bis wann die Sonne die ungeschützten Äste schädigt.
Die ungeschützten Rindenpartien sollten so schnell wie möglich mit Arboflex gestrichen werden.
Foto: Kamplade
Foto: Lammert
Foto: Flügel GmbH
Foto: Niederhoff
Nachträgliche Anbringung
Ist ein Baum bereits durch thermische Einflüsse geschädigt, kann sich ein Weißanstrich dennoch lohnen. Der Versuchsaufbau fand nämlich heraus, dass sich die Überwallung von an eingestrichenen Stämmen deutlich schneller vollzog als an nicht eingestrichenen Stämmen. So können Rindennekrosen um 2/3 verkleinert werden.